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Hausstaubmilbenallergie

Was Sie gegen Milben tun können, wenn Sie allergisch darauf reagieren.

Kleine Monster in jedem Haushalt

Mit freiem Auge sind sie nicht erkennbar: Hausstaubmilben sind winzig kleine Spinnentiere (0,5 mm). Zu Tausenden besiedeln sie die Wohnung und bleiben vom gesunden Menschen auch völlig unbemerkt.

Jedem Tierchen sein Plaisierchen

Die Lieblingsplätze sind das Bett und Polstermöbel, Teppiche und Kuscheltiere. Auch Schlafstellen von Haustieren sind beliebte Aufenthaltsorte. Leider hat die Hausstaubmilbe das ganze Jahr über Saison, besonders spürbar wird die Allergie allerdings in den Wintermonaten während der Heizperiode. Ihr Lebensraum ist die Umgebung des Menschen - der Hausstaub. Hausstaubmilben ernähren sich von menschlichen und tierischen Hautschuppen, Bakterien und Pilzsporen. Am besten gedeihen und vermehren sie sich bei einer Raumtemperatur von 20 - 30 °C und einer hohen relativen Luftfeuchtigkeit von 65 - 80%. Pro Tag verliert der Mensch ca. 1 g Hautschuppen - ein Fressen für Milben. Bis zu 200 Milben leben in 1 g Staub.

Was Sie gegen Milben tun können

Halten Sie die Luftfeuchtigkeit und die Raumtemperatur möglichst niedrig (50%; resp.<20°C) Lüften Sie alle Räume, besonders das Schlafzimmer täglich gut durch. Beheizen Sie alle Wohnräume möglichst gleichmässig. Entfernen Sie alle Luftbefeuchter.

Stellen Sie Ihre Wohnung auf den Kopf

Wählen Sie als Schlafzimmer einen kleinen, trocken gelegenen Raum, der frei von Schimmelwachstum ist. Am meisten Hausstaubmilben bzw. deren Allergene wurden im Bett gefunden. Bettwäsche wöchentlich wechseln und bei mindestens 60°C waschen. Beim Bettbezug hat sich eine Methode als äusserst effizient und gegenüber andern Massnahmen als überlegen erwiesen: Das Einhüllen von Matratzen, Duvets und Kissen in waschbare Bezüge aus einem speziellen Kunststoffmaterial, das für Milbenallergene undurchdringbar aber wasserdampfdurchlässig ist.

Oberstes Gebot: Peinliche Sauberkeit

  • Wechseln Sie staubige Kleidung und Schuhe nie im Wohnbereich.
  • Kämmen oder bürsten Sie Ihr Haar nie im Schlafzimmer.
  • Lassen Sie nach Möglichkeit keine Haustiere ins Haus, auf gar keine Fall ins Schlafzimmer.
  • Halten Sie keine Pflanzen (auch keine Hydrokulturen) im Schlafbereich.
  • Befallene Polstermöbel nach Möglichkeit austauschen; glatte Lederbezüge sind besser als Stoffbezüge (Rauhleder ist ungeeignet).
  • Ersetzen Sie nach Möglichkeit Teppichböden durch einen fugenlosen, glatten Fussboden: ideal sind glatte Kunststoffböden, versiegelte Parkettböden und Korkplatten oder Fliesen, die leicht gereinigt werden können.
  • Polstermöbel oder Teppichböden, die Sie nicht entfernen können, behandeln Sie mit einem Milbenvertilgungsmittel aus der Apotheke, oder von uns.
  • Entfernen Sie möglichst alle Staubfänger, wie Teppiche, Bettvorleger, Wandbehänge, Kissen, Kuscheltiere, textile Lampenschirme, Textil-Stofftapeten usw. Ideal sind synthetische Materialien, die feucht gereinigt werden können bzw. bei mindestens 60°C waschbar sind.
  • Waschen Sie alle waschbaren textilen Gegenstände bei mindestens 60°C. Geben Sie nicht waschbare Textilien in die Reinigung.
  • Verwenden Sie zum Staubwischen immer feuchte Tücher. Machen Sie diese Arbeiten nach Möglichkeit nicht selber oder verwenden Sie einen Staubschutz vor Mund und Nase.
  • Benutzen Sie einen leistungsfähigen Staubsauger mit Mikrofilter.
  • Wollsachen können in trockenem Zustand für 2 Stunden bei 60°C in den Wäschetrockner gelegt werden und hinterher kalt oder lauwarm gewaschen werden.
  • Matratzen können auch für einige Stunden in eine trockene Sauna bei Temperaturen von ca. 80°C gestellt werden.
  • Kaufen Sie nur waschbare Kuscheltiere mit synthetischem Füllmaterial.
  • Hilfreich kann ein Kälteschlaf für Kuscheltiere sein; das Einfrieren 2 Tage lang unter 18°C in der Tiefkühltruhe tötet Milben ab.
  • Belüftungs- und Klimaanlagen sollen mit einem Luftfilter versehen werden (regelmässig auswechseln)
  • Denken Sie bei der Planung von Ausflügen, Urlaub, Reisen, Dienstreisen u. Hotelaufenthalte daran, vorbeugende Massnahmen zu treffen und notwendige Medikamente mitzunehmen.
  • Ihr Idealurlaub findet im Hochgebirge statt, denn über 1600 m Meereshöhe gibt es keine Milben.
  • Trotz all dieser Massnahmen wird ein Kontakt zu Hausstaubmilben nie ganz vermeidbar sein.

Völlig ausrotten kann man die Hausstaubmilben leider nicht. Wenn schon geringste Allergenmengen wieder massive Beschwerden auslösen, kann ich Ihnen zusätzlich eine spezifische Immuntherapie anbieten. Diese Behandlung ist so erfolgreich, dass Sie schon bald wieder auf eine ungestörte Ruhe im gemütlichen Heim hoffen dürfen.

Lungenliga Schweiz

Die Lungenliga Schweiz setzt sich für die Prävention und Bekämpfung von Lungenkrankheiten, Atembehinderungen und Tuberkulose ein.

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