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Insektengiftallergie

Die grösste Gefahr, von einer Biene gestochen zu werden, besteht in den Monaten Mai bis Juli. Bei den Wespen liegt die Hauptflugzeit später und zwar während der Monate Juli bis September. Wespen können mehrmals drauflos stechen, Bienen hingegen verlieren nach dem ersten Stich den Stachel und sterben kurz danach. Wespenvölker fallen den Winterfrösten zum Opfer (Königinnen überleben), im Gegensatz zu den Bienenvölker. Die Gefahr eines Stiches lauert nahezu überall. Fast jeder ist schon einmal von einer Biene oder Wespe gestochen worden: Brennende Rötungen und Schwellungen um die Stichstelle - das sind zwar unangenehme aber normale Reaktionen auf das Insektengift. Die Reaktionen klingen in der Regel rasch ab. Kalte Umschläge bringen Abhilfe.

Achtung Allergiker

Eine allergische Reaktion tritt nur auf, wenn der Allergiker gestochen wird. Oberstes Gesetz ist also, einem Stich aus dem Wege zu gehen. Da gewisse Herz-Medikamente (Beta-Blocker, ACE-Hemmer) die Wirkung des Notfallsets, besonders des EpiPen, beeinträchtigen, ist es wichtig, dass Sie Ihren Arzt bei jedem neuen Medikament darauf aufmerksam machen, dass Sie ein solches wegen einer Insektengift-Allergie bei sich tragen.

Insektenstiche sind normalerweise - abgesehen von den schmerzhaften Einstichen weiter kein gravierendes Problem: bis zu 200 Stiche kann ein gesunder Erwachsener verkraften. Doch für Allergiker ist Vorsicht geboten, denn schon ein einziger Stich kann gefährlich werden. Rund 4% der Bevölkerung reagiert allergisch auf Insektenstiche. Hat ein Mensch bereits eine Allergie gegen das Insektengift entwickelt, reagiert der Körper mit sehr heftigen Symptomen. Innerhalb von Sekunden bis Minuten nach dem Stich treten heftige Schwellungen um die Einstichstelle auf, Hautausschläge können sich am ganzen Körper ausbreiten, oft begleitet von Atemnot, Schwellungen im Gesicht- und Halsbereich und starker Hautrötung am ganzen Körper, Übelkeit, Schwindel, Benommenheit bis hin zum besonders gefürchteten lebensbedrohlichen Kreislaufschock, der schwersten Form der Allergie. Obwohl immer wieder schwerste, oft lebensbedrohliche Reaktionen auf Insektenstiche auftreten, unterschätzen viele Menschen die Gefahren. Werden die Allergien dagegen rechtzeitig festgestellt, kann eine -SPEZIFISCHE IMMUNTHERAPIE von den Folgen eines Insektenstiches schützen.

Spezifische Immuntherapie, damit Sie nicht im Stich gelassen werden

Da die Reaktionen lebensgefährlich verlaufen können, wird Ihnen Ihr Arzt eine Spezifische Immuntherapie empfehlen. Diese Behandlung ist so erfolgreich, dass Sie in Zukunft keine Angst mehr vor den Folgen eines Insektenstiches haben müssen.

Nur keine Panik

Bienen und Wespen stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Bewahren Sie Ruhe, schlagen Sie nicht hektisch um sich, wenn eine Biene oder Wespe in der Nähe ist. Entfernen Sie sich langsam aus der Gefahrenzone.

Gehen Sie der Gefahr aus dem Weg

Gehen sie nie barfuss über Rasen, Wiese oder Sandstrand, denn Bienen lieben Klee und viele Wespen nisten im Boden. Vorsicht bei Gartenarbeit! Bedecken Sie Ihren Körper so gut wie möglich: Schutz bieten: Handschuhe, Bluse oder Hemd mit langen Ärmeln, lange Hose. Tragen Sie geschlossene Schuhe, keine Sandalen. Auch in den Haaren können sich Insekten leicht verfangen, also Hut bei der Gartenarbeit und am Strand.

Darauf fliegen viele Insekten

Vorsicht beim Obst- und Beerenpflücken. Gehen Sie nicht in die Nähe von blühenden Pflanzen oder reifem Obst. Verzichten Sie auf Parfüms, Haarsprays, stark parfümierter Cremes und Seifen, Rasierwasser und andere parfümierte Kosmetika. Sie können Insekten anlocken. Tragen Sie keine weiten fliegenden Kleider, weil sich Insekten unbemerkt darin verfangen können und in Panik zustechen. Keine schwarze oder farbig gemusterte Kleidung, besser sind weisse, grüne oder hellbraune Stoffe. Vorsicht im Gartenrestaurant, beim Grillen oder Picknick. Geniessen Sie im Freien besser keine süssen Speisen, Bier, Obstsäfte und Limonaden. Getränke immer gut verschliessen. Vorsicht bei Sport und Spiel im Freien, da stechende Insekten durch Schweiss angezogen werden. Halten Sie Abfalleimer und Mülltonne stets gut verschlossen und meiden Sie diese. Meiden Sie Orte, wo Tiere gefüttert werden.

Halten Sie sich die Insekten vom Leib

Bewegen Sie keine alten Äste oder Baumstücke, denn Wespen haben dort oft ihr Nest. Halten Sie Ihre Schlafzimmerfenster tagsüber geschlossen. Ein Fliegengitter hält Insekten fern. Helm und Handschuhe sind für Motorradfahrer Pflicht! Halten Sie beim Autofahren die Fenster geschlossen. Insektenschutzmittel oder Rauch bieten keinen sicheren Schutz. Tragen Sie in den Sommermonaten die vom Arzt verordneten Notfallmedikamente und Ihren Allergiepass bei sich. Informieren Sie Ihre Familie, Kollegen und Freunde über Ihre Allergie und auch darüber, was im Notfall zu tun ist.

Was tun, wenn's trotz aller Vorsicht passiert ist?

Entfernen Sie den Stachel möglichst schnell, aber ziehen Sie ihn nicht mit den Fingern heraus, sondern kratzen Sie ihn mit dem Fingernagel weg oder verwenden Sie eine Pinzette. Legen Sie Eis auf, binden Sie eventuell ab. Folgende Anzeichen erfordern eine sofortige Notfallbehandlung: Brennen und Jucken an den Handflächen, auf den Fusssohlen und auf der Zunge, oft begleitet von heftigen Atembeschwerden, Schwächegefühl und Hitzewallungen. Verwenden Sie sofort Ihre Notfallmedikamente nach ärztlicher Anweisung. Rufen Sie Arzt oder Notarzt. Gehen Sie als Insektengiftallergiker nach einem Stich nie alleine zum Arzt oder Notarzt, Sie könnten bewusstlos werden.

Lungenliga Schweiz

Die Lungenliga Schweiz setzt sich für die Prävention und Bekämpfung von Lungenkrankheiten, Atembehinderungen und Tuberkulose ein.

www.lungenliga.ch

 

 

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