Bergtouren in grossen Höhen
Tipps zur Prophylaxe und Behandlung der Bergkrankheit und von Erfrierungen
Prophylaxe der Bergkrankheit
- langsamer Aufstieg! Über 3000 m die Schlafhöhe täglich nicht mehr als 300 m steigern
Behandlung der Bergkrankheit und von Hirn-/Lungenödemen Erste Symptome
(Kopfweh, Gleichgültigkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Schlaflosigkeit)
- Rasttag einlegen, Entspannung
- Aspirin, Panodol gegen Schmerzen
- Diamox 500 mg einmal pro Tag
Schwere Symptome mit Höhenhirnödem
(schweres Kopfweh, das nicht auf Aspirin reagiert, Erbrechen, Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, Bewusstseinstrübung und Bewusstlosigkeit)
- Abstieg, Abtransport, Sauerstoff
- Dexamethason 8 mg als Tablette oder intravenös, dann Dexamethason 4 mg alle sechs Stunden oder Prednison 50 bis 100 mg als Tabletten oder intravenös, dann Prednison 50 mg alle acht bis zwölf Stunden
- eventuell zusätzlich Überdrucksack
Schwere Symptome mit Lungenödem
(Atemnot, rasselnde Atemgeräusche, Blauverfärbung des Gesichts, schnelle Atmung)
- Abstieg, Abtransport, Sauerstoff
- Adalat 10 bis 20 mg als Tablette sowie 20 mg Adalut retord, dann 20 mg Adolat retard alle sechs Stunden
- eventuell zusätzlich Überdrucksack
- Notfallsituation mit schwerer akuter Bergkrankheit und Höhenlungenödem
- Abstieg, Abtransport, Sauerstoff
- Dexomethason oder Prednison wie oben, plus Adolot, plus Diamox 500 mg
Prophylaxe von Erfrierungen
- Exposition in extremem Wind und extremer Kälte meiden
- Rasttag einlegen, Entspannung
- erstklassige Bekleidung, die nicht einengt
- Gesicht, Hals und Nacken besonders schützen
- Daunenfäustlinge über wollene oder synthetische Fingerhandschuhe
- reichliche Energiezufuhr
- Trockenhalten von Händen und Füssen
- eventuell zusätzlich Überdrucksack
- Schwitzen vermeiden
Behandlung von Erfrierungen
- Ruhe bewahren. Kleider erst in sicherer, warmer Behausung ausziehen
- Aufwärmen mit Wasser von 37° C ( nur, wenn kein Risiko erneuter extremer Kälteexposition besteht! Wiedererfrierungen verursachen die schlimmsten Gewebeschäden
- kein Einreiben erfrorener Extremitäten mit Schnee
Prophylaxe von Malaria
- laufende medikamentöse Prophylaxe im Zusammenhang mit An- und Abreise durch gefährdete Gebiete nicht unterbrechen
- wöchentliche Einnahme von Mefloquin in die Tage des Abstiegs planen
Quelle: SmithKline Beecham und Schweizerische Gruppe für Reisemedizin.